Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mit der Headline „Wohin mit all unseren Alten?“ der Titelgeschichte wollen wir zugegebenermaßen provozieren. Robin Göckes macht damit auf Probleme aufmerksam, die nicht nur für die Immobilienbranche, sondern für unsere gesamte Gesellschaft höchst relevant sind: Das Wohnungsangebot für Senioren ist zu gering und zu teuer. Geeignete Fördermittel fehlen genauso wie regulatorische Flexibilität bei der Umnutzung von innerstädtischen Gebäuden. Besonders zutreffend finde ich dabei ein Zitat von Jan-Hendrik Jessen als Vertreter des Zentralen Immobilien Ausschusses: „Senioren können Teil der Vielfalt sein, die wir in Zukunft brauchen werden, um unsere Innenstädte zu beleben.“ Eine solche Wertschätzung dieser Bevölkerungsgruppe gegenüber wäre häufiger in Branche, Verwaltung und Gesellschaft zu wünschen.
Viel „Wertschätzung“ genießt dagegen seit geraumer Zeit deutscher Grund und Boden. Oder wie Kristina Pezzei schreibt: „Die Bodenpreise gehen durch die Decke.“ Die Folge ist, dass die schon vor vielen Jahren von Wirtschaftswissenschaftlern vorgestellte Idee einer Bodenwertsteuer neue Nahrung erhält. Steuerliche Eingriffe belasten aber häufig die Falschen und die schwarzen Schafe suchen sich Schlupflöcher. Letzteres wurde auch Nutzern von Share-Deals vorgeworfen. Diese sind allerdings „zum Auslaufmodell geworden“, schreibt Anja Hall, und könnten es künftig noch schwerer haben.
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